Projekt „HILFEN FÜR EU-WAISEN UND KINDER ALLEINERZIEHENDER MÜTTER“ in den Jahren 2014 bis 2016
In Rumänien erleben wir verstärkt eine neue Form von menschlicher Verelendung und Hoffnungslosigkeit. Dieses betrifft Kinder jeden Alters, deren Eltern zum Arbeiten ins Ausland ziehen. Die Kinder bleiben bei Verwandten, bei Nachbarn, und oft auch sich selbst überlassen zurück. Die Kinder verwahrlosen aufgrund des Desinteresses oder der völligen Überforderung der Aufsichtspersonen, die Eltern kommen selten oder gar nicht mehr zu Besuch, schicken oft auch kein Geld mehr, da ihr Verdienst im Ausland bei weitem nicht ihren Erwartungen entspricht. Es bleibt ein Leben auf der Straße, ein unregelmäßiger Schulbesuch, der Weg in die Verelendung und Kriminalität ist zwangsläufig. Dazu kommen Drogen, Prostitution und gar Menschenhandel.
Die rumänischen Behörden haben das Problem zwar erkannt, es passiert aber wenig bis gar nichts.
Im Rahmen unserer Partner-Stiftung Hecuba in Iasi werden bereits alleinerziehende Mütter und Kinder von der Straße aufgenommen. Auch diese Kinder benötigen aufgrund ihrer traumatischen Erfahrungen spezielle Therapie und Förderung.
Daher werden seit Dezember 2014 in einer gemischten Gruppe 20 EU-Waisen und 20 Kinder alleinerziehender Mütter mit traumatischen Erfahrungen betreut. Alle haben sie bisher nur bittere Armut, Not, Gewalt und fehlende Elternliebe erfahren.
Die Aufnahme der Kinder und alleinerziehenden Mütter in das Mutter-Kind-Schutzhaus erfolgt in Abstimmung mit den Behörden, insbesondere der Sozialabteilung des Rathauses Iasi, und dem Fachteam der Stiftung.
Die Auswahl der EU-Waisen wird ebenfalls in dieser Zusammenarbeit erfolgen.
Es erfolgt psychologische Einzel- und Gruppentherapie zur Bewältigung der traumatischen Erfahrungen und Hinführung zu einer zukunftsfähigen persönlichen Entwicklung. Im gemeinsamen Spiel, in verschiedenen Kunstformen wie Malen, Tanz und Musik, auf Ausflügen in die Natur und zu den kulturellen Angeboten der Stadt Iasi sollen die Kinder im Miteinander soziales Verhalten erlernen, ihre Erziehung und Allgemeinbildung soll erweitert werden. Selbstverständlich wird auch schulbegleitende Unterstützung und Nachhilfe eine Rolle spielen.
Gemeinsam mit ggfs. vorhandenen Bezugspersonen und den Müttern wollen wir eine gesunde und regelmäßige Ernährung durch gemeinschaftliches Kochen und Essen erreichen.
Besonders in den Ferienzeiten wollen wir ein tagfüllendes Programm anbieten.
Diesen Kindern wollen wir durch Bildung und Sozialisierung Halt im Leben, Vertrauen und Zuversicht geben. Und später die Chance einen Beruf zu erlernen und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.