Nachruf Barbara Stamm

Barbara Stamm, was für eine besondere Frau, warmherzig und kämpferisch, dann, wenn es darum ging, Bedingungen für Menschen zu verbessern. Ehrlich, authentisch, voll tiefer Menschlichkeit.

Unerbittlich – vor allem in ihrer Fürsorge für die verwahrlosten, verlassenen Kinder in den unbarmherzigen Heimen des einstigen rumänischen Diktators Ceausescu. Alle waren sie fast verhungert, ihre Seelen sowieso, viele an Aids erkrankt, behindert. Barbara Stamm hat immer und überall hin-, nie weggeschaut, hat sich über Jahrzehnte eingesetzt, über alle Hürden hinweg, auch gelegentlich über eigene Grenzen – es hat sich so sehr gelohnt.

Beharrlich – wenn es nötig war, im In- und Ausland. In Iasi, im Osten Rumäniens, hat sie sich stark gemacht in unserem Projekt für alleinerziehende Mütter, die nicht wissen, wie sie sich und ihre Kinder durchbringen – viele aus Gewaltbeziehungen und in der Obdachlosigkeit. Eine Einrichtung, die längst Modellcharakter hat im Lande und weitgehend unabhängig ist von Hilfe aus dem Ausland.

Liebe Barbara, es sind so viele Erinnerungen an so viele Jahre, die wir eng mit Dir verbringen durften im gemeinsamen Arbeiten und auf Reisen voller Intensität. Da sind tiefe Freundschaften entstanden. Wir bleiben dran, das versprechen wir Dir. Wie schön, dass wir so viel gemeinsam erreichen konnten. Wie schmerzlich wirst Du uns fehlen.

Wir sind unendlich traurig – und doch, Du wirst ja eh immer dabei sein, wenn wir uns aufmachen, um weiter in Rumänien aktiv zu sein, dort, wo es nötig ist.